Gold Analyse: Aufwärtsbewegung setzt sich fort – bisher keine Ermüdungserscheinungen erkennbar

Juni 01, 2021 13:15
  • Aktuelle Gold Analyse 01.06.2021: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Daytrader

Überblick: Gold, das große Bild

Auf Grund des am gestrigen Montag in den USA begangenen Memorial Days begann die aktuelle Handelswoche auch für Gold sehr ruhig. Während sich der Aufwärtsschwung des vergangenen Freitags im asiatischen Handel noch bis in die Nähe des Vorwochenhochs fortsetzen konnte, ließ der Schwung bereits am frühen Vormitttag nach. Im weiteren Tagesverlauf trat das Edelmetall dann mehr oder weniger auf der Stelle, für die Goldbullen erfreulicherweise jedoch oberhalb der 1.900-Dollar Marke. Aus dieser neutral-positiven Ausgangslage heraus startete der erste „richtige“ Handelstag der Woche mit einer Fortsetzung der laufenden Aufwärtsbewegung.

Während sich insbesondere die Mehrheit der Vertreter der US-Notenbank weiterhin gegen die Vorstellung wehrt, dass die aktuell zu beobachtende Inflationsentwicklung möglicherweise von längerer Dauer sein könnte als gewünscht (und gegebenenfalls die Erholung der Wirtschaft beeinträchtigen könnte), so zeigen sich doch erste zaghafte Anzeichen, die auf einsetzendes Gegensteuern hindeuten. China bezieht in dieser Hinsicht die klarste Position, ermäßigte Importzölle auf Rohstoffe und ein Spekulationsverbot sollen weitere Preissteigerungen im Zaum halten. Das ein einziges Land, wenn auch ein ökonomisch sehr mächtiges, den ins Rollen gekommenen Inflationszug nicht stoppen kann, dürfte jedoch klar sein. Allein die G7-Volkswirtschaften haben im letzten Jahr etwa sieben Billionen Dollar an Schulden angehäuft, und die US-Fed kauft weiterhin Aktiva in Höhe von 120 Milliarden Dollar pro Monat. Der US-Kerndeflator, das von der Fed bevorzugte Maß für die Inflation, stieg mittlerweile auf das Niveau der frühen 1990er Jahre an und lag zuletzt mit plus 3,2 Prozent im Jahresvergleich (+0,6% / Monat) abermals über den Erwartungen. Erste warnende Töne angesichts dieser Auswüchse sind mittlerweile vernehmbar, leise jedoch, denn insbesondere die Finanzmärkte würden ein zu beherztes vorgehen, auch ein nur verbales, übelnehmen. So meldete Jerome Powells Stellvertreter Diskussionsbedarf an, schon in einer der kommenden Fed-Sitzungen soll über das Thema „Tapering“, also dass langsame auslaufen lassen der QE-Maßnahmen, beraten werden. Die Prognosen deuten im Moment darauf hin, dass die Zentralbank gegen Ende des Jahres mit der Drosselung ihrer Anleihekäufe beginnen könnte. Weltweit betrachtet nimmt das Angebot an Anleihen mit negativer Rendite übrigens bereits ab, angeführt von Europa. Eher kontraproduktiv wirkt in diesem Zusammenhang der neue Haushaltsplan Joe Bidens für 2022: dessen Vorschlag sieht Ausgaben von sechs Billionen US-Dollar vor, das wären die höchsten Bundesausgaben seit dem Zweiten Weltkrieg. Ausführungen zu den Details der Mittelverwendung und -beschaffung führten an dieser Stelle zu weit (bei Bedarf hilft das Internet), der Fraktionsvorsitzende der Republikanischen Partei im US-Senat Mitch McConnell fasste das ganze jedenfalls kürzlich nicht ganz unpassend mit „mittelmäßige sozialistische Tagträume“ zusammen. Damit entsprächt das Vorhaben zwar dem aktuellen Zeitgeist, diese deutlichen Worte lassen aber auch auf erhebliche Gegenwehr schließen. Die mögliche Kombination aus „normalerem“ Haushalt gepaart mit einsetzender Verringerung der laufenden Stimulationsmaßnahmen gilt es schon jetzt perspektivisch im Hinterkopf zu behalten. Kanada und einige weitere Länder haben sich bereits wieder leicht von ihren Notfallzinssätzen entfernt, andere, wie Neuseeland beispielsweise, erwarten Zinserhöhungen im kommenden Jahr. Ein Dämpfer für die noch guten Aussichten an den Edelmetallmärkten könnte mittelfristig aus dieser Richtung kommen.

Wichtig wird in jedem Fall der am Freitag anstehende US-Arbeitsmarktbericht (Non Farm Payrolls) für den Monat Mai. Er wird ein weiteres Indiz dafür sein, ob es sich bei den überraschend schwachen Jobzuwächsen des letzten Monats nur um eine vorübergehende Erscheinung gehandelt hat oder dies der Beginn von etwas Dauerhafterem sein könnte. Da in Kürze die erhöhten Arbeitslosenhilfen auslaufen werden, ist diese Information bedeutsam, um Rückschlüsse auf den Grund für die niedrigen Einstellungszahlen und die daraus resultierende Haltung der Fed ziehen zu können.

Momentan hält das Inflationsargument ohne Zweifel stand, und die chinesischen Bemühungen, den steigenden Preisen Einhalt zu gebieten, waren nur sehr kurzzeitig von Erfolg gekrönt. Noch ist allerdings unklar, ob auch Gold-Futures vom neuen Rohstoffderivate-Handelsverbot für kleine Endkundenkonten betroffen sein werden und damit weitere Nachfrage wegfallen könnte. Bemerkenswerterweise sprang die chinesische Goldnachfrage im vergangenen Monat auf das höchste Level seit drei Jahren, allein die Importmenge aus Hongkong hat sich im Monatsvergleich verzweieinhalbfacht. Auch Gold-ETFs vermelden wieder Zuwächse, per gestern den siebten Tag in Folge. Insgesamt lagen deren Zuflüsse in der vergangenen Woche bei rund 2,6 Milliarden US-Dollar, das ist der höchste Wert seit 16 Wochen. Der Anstieg seit Ende März hat offenbar das Investorenvertrauen zurückgebracht. Unter dem Strich liegen die Bestände aber immer noch etwa 5,6 Prozent unterhalb derer zum Jahresbeginn, was weiteres Potenzial für Preissteigerungen bietet.

 

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Die in der letzten Woche fehlende Unterstützung seitens Dollar (etwas steigend) und Zinsen (gänzlich ohne neue Impulse), sorgte insgesamt für eine leichte Verlangsamung der Ende März begonnen Aufwärtsbewegung. Dollar und Zinsen sind beides starke Preistreiber, und zumindest ersterer dürfte seine Wirkung auch zukünftig weiter entfalten, immerhin befindet sich der Dollar nach wie vor in einem intakten Abwärtstrend und steuert zielsicher auf sein Jahrestief und den um 89,3 Punkten befindlichen Unterstützungsbereich im Dollar-Index zu. Gold selbst bewegt sich weiterhin stabil im Bereich der Oberseite des am 31. März begonnene Aufwärtstrends nach oben. Auf der kurzen Zeitebene lässt sich noch ein weiterer, etwa 20 Dollar breiter Trendkanal ausfindig machen (hier orange eingezeichnet) an dessen Grenzen sich weitere Handlungsmöglichkeiten ergeben.

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Gold: Die Trading Setups

Long-Setup: In den vergangenen anderthalb Wochen gelang es Gold, zwei bedeutsame Widerstandsbereiche erfolgreich zu überwinden und nachhaltig hinter sich zu lassen, zuletzt den um 1.900 Dollar befindlichen. Aktuell verläuft auf diesem Niveau auch die untere Begrenzung des oben genannten kurzfristigen Aufwärtstrends, was eine solide Basis für neue Longs bietet. Angesichts des momentan günstigen Sentiments könnte ein dort limitierter Auftrag derzeit jedoch nicht zum Zuge kommen, insbesondere bei einem weiteren Rutsch des Dollars. Im Bereich der oberen Grenze des seit Ende März laufenden Trends plazierte Aufträge sind aussichtsreicher, momentan verläuft diese bei rund $1.908 (steigt im Zeitverlauf aber natürlich an). Falls Gold seine jüngste Aufwärtsbewegung ohne nennenswerten Rücksetzer fortsetzt, kann die Überwindung des heutigen Tageshochs (aktuell bei $1.916,50) als Trigger für neue Longpositionen dienen. Das nächste Ziel liegt dann im Bereich um 1.930 Dollar, darüber dann bei $1.960. Bei einem Rückfall unter die 1.900er-Marke droht grösseres Ungemach, Preise um $1.890 sind auch ohne besondere äussere Störfaktoren möglich, kommen solche hinzu, auch $1.875.

Short-Setup: Derzeit liegen die Chancen trendfolgend weiterhin auf der Oberseite, nichtsdestotrotz bietet das erhöhte Preisniveau, immerhin lief Gold mit in der Spitze fast 240 Dollar seit Ende März schon einen weiten Weg, durchaus auch Rückschlagpotenzial. Gute Einstiegniveaus finden sich antizyklisch an der Oberseite des aktuellen kurzfristigen Aufwärtstrends um $1.920 und am etwa zehn Dollar darüber liegenden Widerstand. Kann Gold das heutige Tageshoch nicht noch einmal ansteuern droht ein Abrutschen bis an das nächste Unterstützungsniveau um 1.900 Dollar. Dieser Bereich dürfte sich als hartnäckige Unterstützung erweisen, fällt sie jedoch, dürften die kurz darunter liegenden Stopps die nächste Abwärtsbewegung einleiten. Die folgenden Zielmarken liegen bei $1.890 und $1.875.

 

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Markus Grüne
Markus Grüne Selbständiger Börsenhändler & Finanzmarktanalyst | Frankfurt am Main | (extern)

Über 14 Jahre Erfahrung als professioneller Händler und Market Maker für Aktien, Derivate und Rohstoffe. Seit 2019 Publikation eigener Börsenbriefe und Analysen mit Fokus auf Rohstoffe.