EURUSD-Analyse: Wagt die Fed den großen Zinsschritt?

Am Mittwoch tagt die FED erneut. Sie hat im Vorfeld bereits angekündigt, den nächsten Zinsschritt zu machen, womit gerechnet wird und was an den Märkten eingepreist ist. Dass die Verbraucherpreise im Mai noch weiter gestiegen sind, kommen einige Analysten zu dem Schluss, dass es auch ein größerer Zinsschritt sein könnte.

• EUR/USD Analyse & Wochenausblick 15.06.2022 mit Set-ups für aktive Forex-Trader
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Es wird auf 0,75 Basispunkten spekuliert. Das wäre dann der größte Zinsschritt seit Jahren. Dass die Inflation, nicht nur in den USA, bekämpft werden muss ist unstrittig. Gerade die US-Amerikaner spüren den Preisanstieg mit jedem Tanken. Da praktisch alle US-Bürger auf das Auto angewiesen sind, trifft es mittlerweile jeden. Im November sind Mid-Term Wahlen und die US-Administration steht unter Druck die Inflation in den Griff zu bekommen, selbst wenn das kurzfristig auf Kosten des Wirtschaftswachstums geht.

Die EZB lässt das Ganze wesentlich lockerer angehen, was auf immer mehr Unverständnis stößt. Die europäische Zentralbank hat in der Vergangenheit die EUR Staaten mit billigem Geld geflutet. Die Schulden von Italien machen gut 25% der EUR Schulden aus, danach kommt gleich Frankreich. Ein Schelm wer Böses denkt, wenn man an den letzten EZB Präsidenten und an die aktuelle Präsidentin denkt. Fakt ist aber, dass die EZB aktuell von einem unlösbaren Problem steht. Je länger sie zögert und wartet, desto schwerwiegender werden die Konsequenzen sein. Es ist zu hören, dass die EZB heute zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommen wird.

EURUSD-Rückblick (08.06.2022 - 14.06.2022)

Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,0688 und damit gut 25 Pips unter dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Das Währungspaar konnte sich zunächst leicht erholen und am Donnerstagnachmittag das Wochenhoch und das Hoch im Betrachtungszeitraum formatieren. Es ging von hier aus dann kontinuierlich, teilweise dynamisch abwärts. Die kleineren Erholungen, die sich eingestellt haben, wurden wieder abverkauft. Erst am Dienstag gelang eine Stabilisierung und eine leichte Erholung, die aber bis zum Abend auch wieder abverkauft wurde. Am Mittwochmorgen stellte sich dann die nächste Erholung ein.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum liegt über dem Level der Vorperiode, wenn auch nur knapp. Das Tief im Betrachtungszeitraum liegt deutlich unter dem Niveau der Vorperiode und knapp unter der 1,0400. Der Wochenschluss wurde gut 200 Pips unter dem Level der Vorwoche formatiert, konnte aber über der 1,0500 markiert werden. Die Range war mit 375 Pips eine der größten in diesem Handelsjahr und lag fast dreimal höher als über dem Niveau der Vorperiode.

Wir hatten auf der Oberseite mit dem Überschreiten der 1,0762/64 damit gerechnet, dass der EUR/USD weiter an unser nächstes Anlaufziel auf der Oberseite bei 1,0770/72 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde erreicht und knapp überschritten, das Setup hat damit fast perfekt gegriffen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,0555/53 deutlich unter unser maximales Anlaufziel auf der Unterseite bei 1,0548/46. Hier hat das Setup nicht gepasst.

*Betrachtungszeitraum 08.06.2021 - 14.06.2021 - Handelszeiten zwischen 08:00-22:00 Uhr 

**Bezieht sich auf die Handelswoche, nicht den Betrachtungszeitraum  

EURUSD: Wie könnte es weitergehen?

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres EURUSD Setups:

• I-Day-Marke                         1,0862  und  1,0453
• Tagesschlussmarken             1,1092 und  1,0267
• Boxbereich                            1,2555   bis   1,0500
• Range                                   0,9113   bis   0,8217

Zum EURUSD in den kommenden fünf Handelstagen:

Chartcheck - Betrachtung im Daily:

Im Daily ist erkennbar, dass der EUR/USD sich an der SMA50 (aktuell bei 1,0648) abgearbeitet hat. Er konnte sich per Tagesschluss nicht über diese Linie schieben, sondern ist an dieser Linie abwärts gelaufen. Dies ist im Tageschart gut erkennbar. Es ging dann zur Wochenmitte der letzten Handelswoche zwar noch einmal über die SMA50, das Währungspaar konnte sich aber erneut nicht darüber etablieren. Es ging im Nachgang dessen wieder unter die SMA20 (aktuell bei 1,0644), unter der sich der EUR/USD dann auch etabliert hat.

Damit hat sich das Tageschart deutlich eingetrübt. Solange der EUR/USD unter der SMA20 notiert, solange sind weitere Abgaben denkbar, die zunächst an das Jahrestief und dann übergeordnet bis in den Bereich der Parität gehen könnten.

Entspannen würde sich das Tageschart aber erst wieder, wenn es das Währungspaar es schafft, sich per Stundenschluss über der SMA20/ SMA50 zu etablieren. Beide Durchschnittslinien liegen aktuell eng zusammen, ein Durchlaufen ist in unseren Augen nur mit Dynamik und mit Momentum möglich und denkbar.

Übergeordnetes Chartbild, Prognose Daily: bärisch

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Betrachtung im H4:

Das Währungspaar konnte sich in der letzten Handelswoche zunächst über die SMA20 (aktuell bei 1,0474) als auch über die SMA50 (aktuell bei 1,0611 schieben. Der EUR/USD hat es aber nicht geschafft, diese guten Vorgaben zu nutzen und weiter zu steigen. Der Deckel war im Bereich der 1,0770/1,0785 drauf. Es ging am Donnerstag dann mit Dynamik und mit Momentum an die SMA200 (aktuell bei 1,0591) und dann deutlich weiter abwärts.

Mit dieser Abwärtsbewegung hat sich das Chartbild wieder bärisch eingetrübt.

Solange der EUR/USD unter der SMA20 notiert, solange könnten sich weitere Abgaben einstellen, die übergeordnet bis in den Bereich des Jahrestiefs laufen könnten. Sollte es unter diese Marke gehen, so könnte der Bereich bei 1,0260/50 bzw. bei 1,0170 noch einen weiteren Support bieten. Darunter wäre die Möglichkeit gegeben, dass es in Richtung Parität gehen könnte.

Um wieder Perspektiven auf der Oberseite zu haben, muss der EUR/USD sich zunächst wieder über der SMA20 etablieren. Sollte das gelingen, so könnte es wieder aufwärts gehen. Ob er es allerdings schafft sich bis an die SMA200 zurückzuschieben bleibt abzuwarten. 

Chartbild, Prognose 4h Chart: neutral

Fazit: das Tageschart hat sich eingetrübt. Der EUR/USD hat sich wieder unter der 20 Tage Linie im Tageschart etabliert, damit besteht die Gefahr und die Möglichkeit, dass die Abwärtsbewegung wieder aufgenommen werden könnte. Aufhellen sich die Situation aber erst, wenn das Währungspaar sich im 4h Chart wieder über der SMA200 etablieren kann.

• Wahrscheinlichkeit Bull Szenario auf Basis unseres Setups:     40 %
• Wahrscheinlichkeit Bear Szenario auf Basis unseres Setups:    60 %

Frische Analyse Tages-Updates, jeden Morgen vor 09 Uhr neu für aktive Daytrader:

EURUSD-Setups in den kommenden fünf Handelstagen:

Long-Setup: Kann sich der EUR/USD über der 1,0485 behaupten, so könnte er versuchen unsere nächsten Anlaufziele bei 1,0492/94, bei 1,0501/03, bei 1,0512/14, bei 1,0521/23 und dann bei 1,0529/31 zu erreichen. Über der 1,0529/31 wären unsere nächsten Anlaufziele bei 1,0542/44, bei 1,0551/53, bei 1,0562/64, bei 1,0570/72, bei 1,0579/81, bei 1,0593/95, bei 1,0604/06, bei 1,0610/12 und dann bei 1,0617/19 zu finden. Kann sich der EUR/USD bis in den Bereich der 1,0610/19 schieben, so könnte es hier schwer werden weiterzukommen. Eventuell ist die Aufwärtsbewegung in diesem Bereich auch beendet. Wird das Level mit Dynamik und mit Momentum angelaufen, so könnte es weiter aufwärts an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,0626/28, bei 1,0635/37, bei 1,0641/43 und dann bei 1,0648/50 gehen.

Short-Setup: Kann sich das Währungspaar nicht über der 1,0485 halten, so könnten sich Rücksetzer einstellen, die unsere nächsten Anlaufziele bei 1,0475/76 und dann bei 1,0468/66 erreichen könnten. Rutscht der EUR/USD unter die 1,0468/66, so könnten sich weitere Abgaben einstellen, die unsere Anlaufziele bei 1,0459/57, bei 1,0448/46, bei 1,0441/39, bei 1,0435/33 und dann bei 1,0429/27 erreichen könnten. Unter der 1,0429/27 wären unsere nächsten Anlaufziele bei 1,0420/18, bei 1,0410/08, bei 1,0399/97, bei 1,0391/89, bei 1,0379/77, bei 1,0370/68 und dann bei 1,0359/57 zu finden.

Erwartete Wochenrange auf Basis unseres Setups:

Übergeordnete erwartete EURUSD Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/abwärts

Handelsoptionen für EURUSD in beide Marktrichtungen

Geht man von steigenden Kursen beim EUR/USD aus, kann der risikobewusste Trader eine BUY-Position aufgeben. Geht man von fallenden Kursen aus, tätigt man eine SELL-Order. Wenn die Handelsstrategie aufgeht und der Händler auf der richtigen Marktseite ist, können in beiden Richtungen des Marktes Tradinggewinne erzielt werden. Geht die Handelsstrategie nicht auf, macht der Trader Verluste. Der Hebel bis zu 1:30 mit EURUSD multipliziert dabei die möglichen Gewinne oder Verluste. 

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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